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WINTERREIFENPFLICHT IN DEUTSCHLAND

Auch 2023 gibt es in Deutschland kein Gesetz, das eine Winterreifenpflicht für einen bestimmten Zeitraum oder ab einem bestimmten Zeitpunkt vorsieht. Es gilt nach wie vor eine „situative Winterreifenpflicht“, mit einigen Auflagen, was bei winterlichen Verhältnissen zu tun ist. Was das bedeutet und woran man einen Winterreifen erkennt, das erfahren Sie hier.

In welchem Zeitraum gilt die Winterreifenpflicht?

Die sogenannte situative Winterreifenpflicht nach der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO), unter § 2 Absatz 3 schreibt Winterreifen, beziehungsweise wintertaugliche Reifen dann vor, wenn winterliche Witterungsbedingungen herrschen, d.h. bei Wintereinbruch mit Eis- oder Reifglätte, Schneefall und Schneematsch, wodurch die Straßenverhältnisse entsprechend beeinflusst werden. Ist ein Fahrzeugführer oder das Fahrzeug eines Fahrzeughalters unter diesen Bedingungen mit Sommerreifen unterwegs, werden Bußgelder und eventuell auch Punkte in Flensburg fällig.

Woran erkenne ich einen Winterreifen?

Reifen, die für die Straßenverhältnisse im Winter geeignet sind, sind mit dem Alpine-Symbol (Bergpiktogramm mit Schneeflocke) gekennzeichnet. Früher mussten Reifen mit einem M+S-Symbol (Mud and Snow) gekennzeichnet sein, um als wintertauglich zu gelten. Dieses Zeichen wurde durch das Alpine-Symbol ersetzt. Sollten Sie Winterreifen mit dem M+S-Zeichen haben, die vor dem 31. Dezember 2017 hergestellt wurden, so gelten diese noch bis September 2024 als wintertauglich.

M + S

Wie viel Profil müssen Winterreifen mindestens haben?

Eine Profiltiefe von 1,6 mm, „am ganzen Umfang […]“ ist laut § 36 der Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) das absolute Minimum. Ist weniger Profil auf den Reifen, drohen Bußgelder. Es ist empfehlenswert, schon lange bevor die Reifen beim Mindestprofil angelangt sind, neue aufzuziehen. Für Winterreifen sollte das Restprofil 4 mm betragen. Die Profiltiefe bezieht sich immer auf die Stelle des Reifens, die am stärksten abgefahren ist, nicht auf die mit dem meisten oder dem durchschnittlichen Profil. Suchen Sie also jeden Reifen genau ab, um die Stelle zu finden, die das geringste Profil hat.

Winterreifenpflicht im Ausland: Was muss ich beachten?

Die Winterreifenpflicht ist in Europa nicht einheitlich geregelt. Fast jedes Land hat seine eigenen Regeln. In einigen europäischen Ländern sind Winterreifen zu bestimmten Zeiten Pflicht. In anderen Ländern hingegen nur bei entsprechenden klimatischen Bedingungen oder wenn dies durch Verkehrszeichen vorgeschrieben wird. Andere EU-Staaten haben hingegen gar keine Winterreifen-Regelung.

Wer im Winter mit dem Auto ins europäische Ausland fährt, sollte die richtigen Reifen aufgezogen haben und sich daher vor Fahrtantritt die jeweiligen Vorschriften genauer anschauen. In vielen Ländern kann durch Beschilderung eine entsprechende Winterreifenpflicht ausgerufen werden, beispielsweise auf Gebirgsstraßen oder in bestimmten Regionen. Dazu zählen neben anderen Österreich, Frankreich, Italien, Kroatien und Ungarn. Die Winterreifenpflicht endet in den meisten Ländern zwischen Ende März und Mitte April.

Mit welchen Kosten ist die Umrüstung auf Winterreifen verbunden?

Winterreifen gehören zur Standardausstattung eines Fahrzeugs und müssen alle paar Jahre gewechselt werden. Der Kauf qualitativ hochwertiger Winterreifen ist eine Investition, die sich lohnt – vor allen Dingen im Hinblick auf Ihre Sicherheit! Welche Kosten dabei auf Sie zukommen, hängt von einigen Faktoren ab, wie zum Beispiel von der Fahrzeugklasse, von der Bauart der Felgen, ob Sie - entsprechend teurere - Reifen benötigen, die für hohe Geschwindigkeiten geeignet sind oder über integrierte Druckluftsysteme und Notlaufeigenschaften bei Reifendruckverlust (Reifendruckkontrollsystem =RDKS) verfügen.

Die Kosten für den Wechsel von 4 Reifen ohne RDKS liegen zwischen 80 bis 140 € bei Reifen ohne Felgen (Reifenwechsel) und 28 bis 60 € bei Reifen mit Felgen (Radwechsel). Für 4 Reifen mit RDKS ohne Felgen liegen die Kosten bei 216 bis 232 € und 68 bis 152 € bei Reifen mit Felgen.

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Wie Sie Ihre Reifen wechseln

Bevor Sie mit dem Reifenwechsel beginnen, den Wagen durch Anziehen der Handbremse sichern.

  • Radbolzen lösen
    Mit dem Radmutternschlüssel die Radbolzen bzw. Radmuttern über Kreuz lösen. Achtung: nicht vollständig entfernen.
  • Fahrzeug heben
    Den Wagenheber an der passenden Stelle des Fahrzeuges (siehe dazu das Handbuch Ihres Fahrzeugs) oder anhand der Markierung unter dem Schweller ansetzen. Setzen Sie den Heber nur an dieser Stelle an, weil diese verstärkt ist und dort keine Gefahr für die Entstehung von Beulen besteht.
  • Reifen abnehmen
    Bevor Sie den gelösten Reifen abnehmen, ist eine Reinigung der Radbolzen empfehlenswert. Dadurch lassen sich diese später leichter festschrauben.
  • Neuen Reifen aufsetzen
    Setzen Sie nun den neuen Reifen an. Achten Sie dabei darauf, dass die eventuell vorgegebene Drehrichtung stimmt. Sitzt der Reifen auf der Radnabe, sollte er so gedreht werden, dass die Löcher in den Felgen über den Löchern des Gewindes liegen. Die Radbolzen wieder einsetzen, dabei oben beginnen, um den Reifen zu sichern. Ziehen Sie die Radbolzen nicht sofort fest. Erst wenn alle Radbolzen mit der Hand eingeschraubt sind, können Sie diese nach und nach über Kreuz leicht anziehen.
  • Fahrzeug absenken
    Senken Sie das Fahrzeug vorsichtig auf den Boden ab und entfernen Sie behutsam den Wagenheber, um Kratzer im Lack zu vermeiden.
  • Radbolzen festziehen
    Ist der Wagen nun vollständig abgesenkt und der Wagenheber entfernt, können Sie die bereits eingesetzten und angezogenen Radbolzen mit einem Drehmomentschlüssel über Kreuz festziehen. Achtung: Beim Festziehen sollte das für Ihr Fahrzeug vorgegebene Drehmoment beachtet werden (siehe dazu das Handbuch Ihres Fahrzeugs).

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