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Villa d'Este: Ausstellung der faszinierendsten Autos und Reifen

1929 gewann Pirelli den Concorso di Eleganza. Nun kehrte das Unternehmen zurück und präsentierte Hightech-Reifen im Retro-Look: die Pirelli Collezione

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Das Auto der Stars und der Siegerreifen: Welche Kombination wäre passender, um beim prestigeträchtigsten europäischen Oldtimer-Event anzutreten? Der Isotta Fraschini Tipo 8 A war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts das Statussymbol schlechthin, und er gilt auch heute noch als Synonym für unvergleichliche Eleganz. Ausgestattet war er mit dem Spitzenreifen seiner Zeit, dem Pirelli Superflex Cord. 1929 gewann dieses Paar die erste Ausgabe des Concorso di Eleganza Villa d'Este. Im Mai 2019, neunzig Jahre später, kehrte Pirelli als offizieller Partner der Veranstaltung an den Comer See zurück. Dort präsentierte der Hersteller Neuheiten, die speziell für jene Autos entwickelt wurden, welche die Geschichte des berühmtesten Concours d'Elegance geschrieben haben. Zu den Neuerungen gehört die Pirelli Collezione, das Reifen-Portfolio für Oldtimer. Sie enthält nun auch markierte Reifen. Die Markierung weist darauf hin, dass der entsprechende Reifen in enger Zusammenarbeit mit einer Automobilmarke entwickelt wurde.

EIN AUTO, EINES OSCARS WÜRDIG 
Das Luxusauto Isotta Fraschini Tipo 8 A kam 1924 auf den Markt. Aufgrund seiner technischen Ausstattung und seines exorbitanten Preises war es eher für den amerikanischen als für den europäischen Markt geeignet, so dass etwa ein Drittel dieser Autos in den USA verkauft wurde. Das Modell war genau fünf Meter lang. Unter der großzügigen Motorhaube befand sich der erste Achtzylinder-Reihenmotor der Geschichte, zugleich der für ein Serienauto leistungsstärkste Motor seiner Zeit. Sein Ruhm machte ihn zum beliebtesten Auto der amerikanischen Prominenz, was dazu führte, dass er auch in die Welt des Kinofilms gelangte: In mehreren Hollywood-Streifen spielte er eine wichtige Rolle, darunter "Sunset Boulevard" (1950), der drei Oscars erhielt.

Ruhm erlangte der Isotta Fraschini Tipo 8A aber bereits deutlich früher, als er 1929 den Concorso di Eleganza Villa d'Este gewann. Bei der Premiere dieses historischen Oldtimer-Events wurde der Wagen mit dem Pirelli Superflex Cord, bekannt als "Siegerreifen", ausgestattet: Tatsächlich erzielte dieses Reifenmodell legendäre Siege im Motorsport. Das Team Alfa Romeo mit den Spitzenpiloten Antonio Ascari und Giuseppe Campari gewann mit dem Alfa Romeo P2, bereift mit dem Pirelli Superflex Cord, die Automobil-Weltmeisterschaft 1925. Kurz vor seinem tragischen Tod gewann Antonio Ascari den Großen Preis von Belgien, sein Nachfolger Gastone Brilli-Peri siegte dann einige Monate später beim Großen Preis von Italien in Monza. 

... UND DIE REIFEN DER SAMMLER
Neunzig Jahre nach dem ersten Concorso di Eleganza Villa d'Este und dem ersten Sieg kehrte Pirelli zurück, um einige der faszinierendsten Autos der Veranstaltung mit Reifen auszustatten. Aber damit nicht genug: Beim Concorso d'Eleganza stand eine neue Version der Pirelli Technologie im Mittelpunkt, deren Ziel es ist, das historische automobile Erbe aufzuwerten. Auf dem Gelände der Villa Erba präsentierte Pirelli seine Produktfamilie Collezione für Oldtimer. Die Reifen dieses Portfolios kombinieren den originalen Retro-Look mit moderner Technologie und ermöglichen es den Eigentümern, ihre Oldtimer bestmöglich zu nutzen. Das Spektrum der Automobile, die mit Reifen aus der Pirelli Collezione Serie ausgerüstet werden, reicht von Modellen aus den 1930er Jahren bis zu modernen Klassikern aus den 2000er Jahren. Mit diesen Reifen bleiben das Aussehen und die Fahrdynamik des Originalfahrzeugs erhalten, doch zugleich ermöglichen die Collezione Reifen dank moderner Technologie ein zeitgemäßes Maß an Effizienz und Sicherheit.

Zum Portfolio gehören der legendäre Pirelli Reifen Stella Bianca, der 1927 auf den Markt kam. Ein weiteres Mitglied ist der Stelvio, der 2018 zurückkehrte, um exklusiv das teuerste Auto der Welt auszustatten: den Ferrari 250 GTO. Weitere Reifen der Collezione Serie sind der CA67 (erschien 1955), der CN72 (1964), der CN36 (1968), der CN12 (1968), der Cinturato P7 (1974), der P5 (1977), der P Zero (1984) und der P700-Z (1988).

Während sämtlicher Entwicklungsprozesse für diese Reifen nutzen Ingenieure von Pirelli die gleichen Fahrzeugparameter, die den ursprünglichen Entwicklern zur Verfügung standen. Auf diese Weise entstehen Reifen, die optimal mit der ursprünglichen Mechanik und dem Fahrwerks-Setup arbeiten und gleichzeitig die jüngsten Entwicklungen in der Reifentechnologie nutzen. Das Ergebnis ist eine Kombination aus Leistung, Stil und Authentizität. Um diese Reifen herzustellen, waren die Bilder der Pirelli Stiftung unerlässlich.

Die Techniken ihrer Herstellung ähneln denen bei der Herstellung von Motorsport-Reifen in der Pirelli Fabrik im türkischen Izmit. Oldtimer-Enthusiasten können diese Reifen welt-weit über den Fachhandel beziehen sowie in den Pirelli Flagshipstores P Zero World in Los Angeles, München, Monaco, Dubai und demnächst auch in Melbourne.

MARKIERTE MASSARBEIT
Der Auftritt von Pirelli bei der Villa d'Este Concours d'Elegance erzählte aber auch die Geschichte der im Laufe der Jahre immer enger gewordenen Zusammenarbeit von Pirelli mit den Automobilherstellern. Sie spiegelt sich heute in der Perfect Fit-Strategie wider. Ein gemeinsames Entwicklungsprogramm der Fahrzeug- und Reifeningenieure ermöglicht es, gemeinsam das bestmögliche Paket zu schnüren, bei dem die Reifen die Eigenschaften des jeweiligen Fahrzeug-Modells perfekt ergänzen und die Sicherheit maximieren. Die auf diese Weise entstandenen Reifen werden mit speziellen Symbolen markiert. Sie identifizieren den Automobilhersteller, für den die Reifen entwickelt wurden.

Dieses seit langem mit modernen Autos in Verbindung gebrachte Verfahren wird nun auf Wunsch der Autokonzerne auch auf Oldtimer angewendet. Sie wollen maßgefertigte Pirelli Collezione Reifen an ihren wichtigsten klassischen Modellen sehen. So wurde für den Audi Sport Quattro ein maßgeschneiderter P700-Z entwickelt, für den Jaguar XJ220 ein spezifischer P Zero. Lamborghini fragte für den Miura einen Pirelli CN12 an, Ferrari einen exklusiven Stelvio für den 250 GTO. Das jüngste Resultat dieser Initiative sind die 16 Zoll P-700 Z Reifen für den BMW Z1, die bei der Villa d'Este zu sehen waren. Derzeit umfasst die Pirelli Collezione Palette 34 Profile. Davon sind nur vier nicht markiert. Acht weitere befinden sich derzeit in der Entwicklung.

Darüber hinaus waren auf dem Stand von Pirelli weitere ikonische Modelle von Automobilherstellern zu sehen, die mit dem Reifenhersteller kooperieren. Auch das ist ein Beleg für das Engagement der Marke, Eleganz und Klassik stets aktuell zu halten.