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Neun geplatzte Motorsport-Events

Der Große Preis von Australien 2020 wurde abgesagt. Die gesundheitlichen Risiken infolge der Corona-Pandemie waren zu groß. Doch es ist nicht die erste Motorsport-Veranstaltung, die den äußeren Umständen zum Opfer fiel. Nachfolgend einige Beispiele…

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Am 13. März sollte in Australien der Auftakt zur Formel 1 Weltmeisterschaft stattfinden. Doch dazu kam es nicht. Das Rennwochenende in Melbourne wurde aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt. Es ist allerdings nicht die einzige Motorsport-Veranstaltung, die kurzfristig aus dem Sportkalender gestrichen werden musste. Nachfolgend berichten wir über weitere Events, die aus unterschiedlichen Gründen nicht so abliefen, wie geplant.

1936: Die 24 Stunden von Le Mans

Die für 1936 geplante 14. Ausgabe des 24 Stunden-Rennens von Le Mans wurde wegen eines Generalstreiks in Frankreich abgesagt, ausgerufen nach dem Wahlsieg der Front populaire. Dadurch mangelte es an Arbeitern, welche die Straßen für den Rennbetrieb umbauen sollten, aber auch an Offiziellen.

1967: Die Royal Automobile Club Rally

Die Maul- und Klauenseuche in Großbritannien führte 1967 zur Absage der Royal Automobile Club Rally. Die Organisatoren befürchteten, dass die Bewegungen der Autos und Zuschauer die Verbreitung der Krankheit im ganzen Land fördern würde. 2001 tauchte die Maul- und Klauenseuche erneut im Vereinigten Königreich auf und erzwang unter anderem die Absage der Rally of Wales.

1982: Der Große Preis von Südafrika

Dieses Rennen fand zwar statt - aber beinahe wäre es nicht dazu gekommen. Ein Streit über die Superlizenz-Bedingungen mündete 1982 vor dem Großen Preis in Südafrika in einem Fahrerstreik, zu dem die Grand Prix-Fahrervereinigung aufgerufen hatte. Die Piloten verbarrikadierten sich in einem Hotel und ließen sich von den Klavierkünsten des italienischen Rennfahrers Elio de Angelis unterhalten. Erst in letzter Minute kam ein Kompromiss zustande. Übrigens: Ein Jahr zuvor war der Große Preis von Südafrika aufgrund eines Terminstreites aus dem offiziellen F1-Kalender gestrichen worden. Er fand daraufhin als ein nicht meisterschaftsrelevantes Rennen statt.

1985: Der Große Preis von Belgien

Ursprünglich war das Rennen für den 2. Juni geplant. Die Rennstrecke in Spa war zuvor mit einem neuartigen und teuren gummierten Asphalt ausgestattet worden. Er sollte die Haftung bei Nässe verbessern. Doch als die Formel 1 Anfang Juni 1985 eintraf, herrschten so hohe Temperaturen, dass die Autos bereits während des Trainings am Freitag Stücke aus dem eilig aufgetragenen Asphalt herausrissen. In der Nacht folgten hektische Reparaturarbeiten. Dennoch erklärten die Fahrer am Samstag nach 25 Minuten Trainingsminuten, dass es nun reiche: „Es ist unmöglich, auf diesem Belag zu fahren, geschweige denn im Renntempo", betonte Renault-Fahrer Derek Warwick. Der Große Preis von Belgien wurde daraufhin in den kühleren September verschoben.

1990: Die Rallye von Schweden 

In der Vergangenheit wurden bereits etliche Rennen aufgrund des schlechten Wetters abgesagt. Doch 1990 musste die Rallye von Schweden gestrichen werden, weil das Wetter nicht schlecht genug war. Denn ohne eine ordentliche Schnee- und Eisschicht, in welche die Reifen sozusagen beißen können, verlieren selbst spezialisierte Winterpneus nicht nur ihre Spikes und bieten keinen Grip, was sehr gefährlich ist. Darüber hinaus verursachen sie erhebliche Schäden an der Fahrbahnoberfläche.

1999: Der Große Preis von China

Bernie Ecclestone kündigte das Debüt des Grand Prix von China als zweites Rennen der Meisterschaft 1999 an. Es sollte auf der Strecke von Zhuhai ausgetragen werden, die bis dahin für GT-Rennen mit seriennahen Supersportwagen genutzt wurde. Doch die FIA erklärte daraufhin, dass der Circuit nicht den erforderlichen Standards entsprach. Das führte noch vor Saisonbeginn zur Absage der Veranstaltung.

2008: Die Rallye Dakar

Nur einen Tag vor dem Start wurde im Jahr 2008 der Langstrecken-Klassiker abgesagt: Aufgrund mehrerer terroristischer Bedrohungen waren die Organisatoren nicht in der Lage, die Sicherheit der Teilnehmer zu garantieren. Im Folgejahr wurde die Rallye nach Südamerika verlegt und findet seither nicht mehr in Afrika statt. Doch der Name Rallye Dakar blieb erhalten.

2011: Der Große Preis von Bahrain

Für Pirelli sollte es der erste Grand Prix nach seinem Comeback in die Formel 1 sein. Doch der sogenannte Arabische Frühling führte 2011 im gesamten Nahen Osten zu politischen Unruhen. Daraufhin wurde das Rennen in Bahrain abgesagt, und Australien nahm wieder seine traditionelle Position als Austragungsort der Saisoneröffnung ein. Im nächsten Jahr fand das F1-Rennen in Bahrain statt.

2019: Die Rallye von Australien

Ähnlich den Geschehnissen bei der F1-Saisoneröffnung 2020 trafen im vergangenen Jahr alle Teams der Rallye-Weltmeisterschaft in Australien ein. Doch sie mussten unerwartet früh die Heimreise antreten. Denn die Rallye konnte infolge der Buschfeuer, die das Land verwüsteten, nicht gefahren werden.