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Reifen im „glorreichen Goodwood" im Gespräch

Pirelli spielte eine Schlüsselrolle beim diesjährigen Goodwood Festival of Speed, einer britischen Motorsport-Institution, die vom Herzog von Richmond ausgerichtet wird

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Ein Auto - und ein Reifen - für alle

Es gibt nichts Vergleichbares wie das Goodwood Festival of Speed in England, bei dem Pirelli in diesem Jahr zum ersten Mal als Reifenpartner auftrat. Das vom Herzog von Richmond im Goodwood House ausgerichtete Event hat eine einzigartige Atmosphäre. Sie ist teils Autoshow, teils Concours und teils Gartenparty in einem Herrenhaus. In den vergangenen Jahren stiegen Größe und Bekanntheitsgrad der Veranstaltung dramatisch an: Was als relativ diskrete Zusammenkunft von Liebhabern des historischen Motorsports begann, ist heute ein unumgänglicher Termin für einige der weltweit größten Automobilhersteller. Sie präsentieren sich dort mit Ständen, die es mit denen der wichtigsten internationalen Automobilmessen aufnehmen können. Goodwood ermöglicht nicht nur, mit einer Vielzahl von Fahrzeugen auf der berühmten Strecke des Bergrennens um die schnellste Zeit des Wochenendes zu kämpfen. Es ist zudem zu einem Ort geworden, an dem vor den Augen der wichtigsten Medien weltweite Markteinführungen stattfinden. Pirelli war keine Ausnahme und präsentierte in Goodwood gleich drei neue Reifen: den P Zero E, den P Zero R und den P Zero Trofeo RS.

Goodwood, das am Wochenende nach dem Großen Preis von Großbritannien stattfindet, erfreut sich bei den Fans mittlerweile ähnlicher Beliebtheit - und bietet für jeden etwas. Ob man sich für amerikanische Hot Rods, klassische Formel-1-Autos, Motorräder oder sogar die jüngsten Reifen interessiert, auf dem Rasen des Duke's kann man sie alle während eines unvergesslichen Wochenendes in West Sussex finden.

Die automobile Aristokratie zu Gast

Selbstverständlich dreht sich nicht alles nur um Autos und Produkte. Goodwood ist ein idealer Ort, um Gespräche mit allen wichtigen Teilnehmern zu führen, die hier regelmäßig zu Gast sind. Dabei lässt sich über alle aktuellen und zukünftigen Themen der Automobilbranche diskutieren. In diesem Sinne veranstaltete Pirelli auf dem Firmenstand eine Reihe von „Reifen-Diskussionen". Ariana Bravo, Moderatorin für Formel 1 auf Channel 4, moderierte sie: Viele Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, darüber zu diskutieren, wie sich die Zukunft der Branche entwickelt und wie Reifenhersteller zur einzigartigen Persönlichkeit jeder Marke beitragen können. An der Podiumsdiskussion am Freitag beteiligten sich

• Mark Rushbrook, Global Performance Motor Sports Director von Ford,

• Roberto Fedeli, Chief Technical Officer von Aston Martin,

• Anders Warming, Design Director von Rolls Royce,

• Stefano Varisco, Vehicle Dynamics Manager von Ferrari sowie

• Piero Misani, Executive Vice President of Research and Development and Cyber von Pirelli.

In einer fesselnden einstündigen Diskussion brachte jeder von ihnen seine einzigartige Perspektive zum aktuellen Zustand der Branche ein. Diese befindet sich an einem entscheidenden Punkt hinsichtlich der Mobilität der Zukunft und der Rolle, welche die Reifen in diesem Kontext spielen. Trotz unterschiedlicher Meinungen zeichneten sich einige gemeinsame Schwerpunkte ab: Nachhaltigkeit, Sicherheit und die immer spezifischeren Kundenerwartungen an Produkte, die perfekt auf ihre individuellen Bedürfnisse und Persönlichkeiten abgestimmt sind.

Emotion und Technik

Das traditionelle Mantra von Ford in den USA lautet seit jeher: „Es gibt keinen Ersatz für Verdrängung". Erstaunlich sei jedoch, dass „der Übergang zur Elektrifizierung in diesem Zusammenhang immer noch relevant ist", so Rushbrook. Nur die Art und Weise, wie diese „Verdrängung" erzeugt wird, hat sich in letzter Zeit offensichtlich geändert. Rushbrook verriet, dass er drei Ford Mustangs in seiner Garage stehen hat, vom klassischen 1968er bis zum neuesten Mach-E: alle sehr unterschiedlich, aber mit ähnlichem Charakter. Diese DNA weiterzugeben und gleichzeitig die Vorteile der modernen Motorentechnologie zu nutzen, ist eine der größten Herausforderungen für jeden Automobilhersteller.

Fedeli betonte: „Der Antriebsstrang ist nur eine Komponente von vielen. Für uns ist es wichtig, ein Auto zu entwickeln, das eindeutig ein Aston Martin ist. Mit anderen Worten: Die emotionale Bindung ist heute genauso wichtig wie die Technik.“

Dies kann auf verschiedene Weise erreicht werden. Warming verriet, dass die Plattformen von Rolls Royce vom „architektonischem Luxus profitieren. Das bedeutet, dass wir Autos mit den Proportionen entwerfen können, die die Kunden sehen wollen.“ Der kürzlich vorgestellte Spectre ist ein anschauliches Beispiel dafür: Das erste Elektroauto von Rolls-Royce habe ein klassisches Design, das von keinem anderen Hersteller stammen könne. Und dann ist da noch Ferrari: nach wie vor die Sportwagen-Ikone, an der alle anderen gemessen werden, sowohl bezüglich des Markenimages als auch in Hinblick auf Dynamik. Und genau das macht Variscos Job so wichtig. „Wir sind immer auf der Suche nach genau der richtigen Emotion und Leistung für einen Ferrari", erklärt er. Ob auf der Rennstrecke oder auf der Straße: Hybrid, Elektro oder Benzin.

Reifen für eine neue Ära

Wie passen nun die Reifen zu diesen klaren Trends? Während die Menschen in der Autowelt - ob Kunden oder Hersteller - immer mehr nach individuellem Design suchen, um sich von anderen zu unterscheiden, scheinen Reifen immer noch sehr ähnlich zu sein: schwarz und rund. Doch genau hier liegt die Wahrnehmung völlig falsch, wie Misani betonte. „Unter der Oberfläche ist jeder Reifen anders - und genau hier setzt die Pirelli Philosophie des 'Perfect Fit' an.

Mit anderen Worten: Reifen werden heute in enger Zusammenarbeit mit jedem Fahrzeughersteller entwickelt, um für jedes Modell eine spezifische Aufgabe zu erfüllen und dessen einzigartige Eigenschaften und Funktionalität zu verbessern. Diese Rolle wird künftig mit der Entwicklung intelligenter "Cyber"-Reifen noch an Bedeutung gewinnen. Dabei fungiert der Reifen als riesiger Sensor, der parallel zu den Bordsystemen des Fahrzeugs arbeitet, um sowohl die Sicherheit als auch die Dynamik zu verbessern.

„Wenn es ein übergreifendes Thema gibt, das unseren technischen Ansatz bestimmt, dann ist es die Sicherheit", betonte Misani. Weil der Reifenhersteller den einzigen Punkt des Fahrzeugs liefert, der direkt mit der Straße in Berührung kommt, trägt er eine grundlegende Verantwortung - auch wenn die damit verbundene Technologie oft unsichtbar ist, bis sie zum Einsatz kommt. Ein Beispiel dafür ist "RunForward": das neue Notlaufsystem ist Bestandteil der jüngsten P Zero-Reifen, die in Goodwood vorgestellt wurden. „Die Sicherheit steht dabei im Mittelpunkt", sagte Misani. „Das System ermöglicht es, weiterzufahren, wenn man sich in einer schwierigen Situation befindet - zum Beispiel in einem Tunnel oder in einer schlechten Gegend.“

Das „Eco-Safety Design" von Pirelli zieht sich durch alle Aktivitäten des Unternehmens, jetzt und in Zukunft. Es geht Hand in Hand mit den Trends, die von allen führenden Herstellern der Welt aufgezeigt werden und die im "glorreichen Goodwood" deutlich zu erkennen waren.