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Seitenwandbeschriftung - Hinweise zur Auswahl der richtigen Reifen

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Auf der Seitenwand der Reifen, mit denen Dein Motorrad ausgestattet ist, befinden sich mehrere Angaben. In diesem Artikel geht es darum, welche davon am wichtigsten sind und wie man sicherstellen kann, dass ein für das jeweilige Motorrad typgeprüftes Modell richtig montiert ist. Außerdem geben wir einige Tipps für die Auswahl und Behandlung der Reifen. Dies dient sowohl dem Fahrvergnügen als auch der Sicherheit. 

Beginnen wir mit den „Stammdaten“ eines Reifens: Die erste Information, die wir sehen, ist die Marke und der Name des Produkts, zum Beispiel Pirelli DIABLO™ SUPERCORSA SP. 

Die wichtigsten Informationen bei der Eignung eines Reifens für ein bestimmtes Zweirad sind seine technischen Eigenschaften. Genauer gesagt seine Dimensionen und die Belastungen, die der Reifen in Bezug auf Fahrzeuggewicht und Geschwindigkeit aushalten kann. Um die Vorschriften zu erfüllen, müssen alle diese Angaben auf der Reifenflanke genau mit denen im Fahrzeugschein übereinstimmen.

Wie überprüft man die Reifendaten?

Nehmen wir als Beispiel einen Hinterradreifen für ein Sportmotorrad, um zu sehen, was überprüft werden muss: 190/55 ZR 17 M/C (75W). 

190 bezeichnet die Breite des Reifens von Seite zu Seite in Millimetern; 

55 ist die Höhe der Reifenseite, ausgedrückt als Prozentsatz der Breite; 

ZR ist die Konstruktionsart der Reifenkarkasse – der Konstruktionscode R bedeutet, dass es sich um einen Radialreifen handelt (ein „B“ bezeichnet einen Diagonal-Gürtelreifen, ein einfacher Bindestrich markiert einen Diagonalreifen); 

17 ist der Durchmesser der Felge in Zoll;

(75W) enthält drei Informationen: erstens die Tragfähigkeitskennzahl 75 (in diesem Fall entspricht der Code 75 einer max. Belastung von 387 kg); zweitens die Geschwindigkeitskennzahl (der Code W entspricht 270 km/h) und die dritte Info ist, dass diese Kombination in Klammern steht. Dies bedeutet, dass der Reifen für Geschwindigkeiten auch über dem entsprechenden Geschwindigkeitsindex (d. h. über 270 km/h) typgenehmigt ist. 

Um der Straßenverkehrsordnung zu entsprechen, müssen alle diese Angaben, mit denen im Fahrzeugschein übereinstimmen. Manchmal sind im Fahrzeugschein zwei verschiedene Dimensionen für die Reifen angegeben. In diesem Fall kannst Du – je nach persönlicher Vorliebe oder der Verfügbarkeit – die eine oder die andere Größe wählen. 

Weitere Angaben auf der Seitenwand

Es gibt noch weitere Angaben, die jedoch zumeist keine weitere Beachtung benötigen. Dabei handelt es sich zum einen um die Typgenehmigungsnummer. Sie gibt an, dass der Reifen die relevante EU-Norm ECE R 75 erfüllt. Außerdem ist die Abkürzung DOT (US and Canada Department of Transport) zu finden. Diese steht dafür, dass der Reifen auch in den Vereinigten Staaten und Kanada im Straßenverkehr zugelassen ist. Die Abkürzung M/C weist darauf hin, dass es sich um einen dezidierten Reifen für Motorräder handelt und das Wort TUBELESS bedeutet, dass der Reifen für den schlauchlosen Betrieb geeignet ist (sofern das Motorrad respektive seine Felgen dies zulassen). Außerdem gibt es auf der Seitenwand auch einen Pfeil, der die korrekte Drehrichtung angibt – damit kann die ordnungsgemäße Montage gecheckt werden.

Welche Reifen solltest Du für Dein Motorrad wählen?

Du weißt nun, welche Reifen Du nehmen solltest, um die Straßenverkehrsordnung einzuhalten und um ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten. Dies war schon immer entscheidend, ist aber heute noch wichtiger geworden, da die Performance der Motorräder weiter gestiegen ist. 

Der nächste Schritt ist die Wahl des richtigen Reifentyps für Deine Bedürfnisse: Bist Du sportlich unterwegs? Bist Du eher der Typ für Touring? Welches Produkt passt zu Deinen Bedürfnissen? Heute gibt es eine große Auswahl an Produkten, und es ist nicht leicht, sich zurechtzufinden. Nehmen wir also ein Beispiel und schauen, was geht.

Gehe auf die Website von Pirelli, gib den Namen Deines Motorrads ein und das System schlägt Dir mehrere Produkte vor, die beispielsweise zu diesen drei Reifenbaureihen gehören: 

1) DIABLO™ SUPERCORSA

2) DIABLO ROSSO™

3) ANGEL™

Welcher Reifen passt nun am besten? Dafür solltest Du wissen, was genau das Ziel ist, denn es gibt zwei Extreme, deren Eigenschaften in entgegengesetzte Richtungen gehen: Willst Du maximale Leistung bei sportlichem Einsatz, auch auf der Rennstrecke? Oder hättest Du lieber einen ausdauernden Reifen, der bei längeren Reisen und auch bei Regen seine Stärken hat? 

Mit Blick auf die drei hier erwähnten Produktfamilien bietet die Website eine klare Orientierung: Ein DIABLO™ SUPERCORSA-Reifen eignet sich für maximale Leistung auf der Straße und ist auch für die Rennstrecke geeignet; ein DIABLO ROSSO™ ist für sportliches Fahren auf der Straße gedacht; ein ANGEL™ hingegen ist die beste Wahl für all jene, die auf längeren Strecken unterwegs sind. Das Reifenangebot reicht also von maximaler Sportlichkeit bis hin zum Tourenfahren, aber immer mit dem gewissen Etwas, das Produkte von Pirelli auszeichnet. Um mehr über die genauen Eigenschaften der Reifen zu erfahren ist der Bereich „Reifendetails“ auf der Website die richtige Anlaufstelle. Hier findest Du alle Informationen, um die richtige Wahl für Deine Ansprüche und Erwartungen zu treffen.

Noch ein paar Tipps für eine sichere Fahrt

Die Qualität eines Reifens ist nicht nur entscheidend für den Fahrspaß (den wir ja alle beim Motorradfahren suchen), sondern vor allem für die Sicherheit: Daher solltest Du zu den Produkten bekannter Marken greifen und einfache Vorsichtsmaßnahmen bei der Benutzung des Motorrads beherzigen. So solltest Du in jedem Fall checken, ob der Reifendruck den Angaben in der Betriebsanleitung entspricht. Nur dann bekommst Du ein gutes Fahrverhalten und vermeidest eine ungleichmäßige Abnutzung des Reifenprofils. 

Ein letzter Tipp: Versuche nicht, den Reifenwechsel bis zur letzten Minute aufzuschieben. Der Gesetzgeber schreibt zwar eine Mindestprofiltiefe (1,6 mm) vor, aber vor allem wenn es auf Tour geht, sollten Reifen aufgezogen sein, die ausreichende Reserven bieten. Gut zu wissen: Wenn das Profil abgefahren ist, ändert sich zwar die Qualität der Mischung und damit der Grip prinzipiell nicht, aber die Wirksamkeit der Wasserableitung nimmt ab. Dies erhöht bei Nässe nicht nur die Gefahr von Aquaplaning, sondern verringert auch die Haftung in Kurven. Daher sollte man nicht an den Reifen sparen.