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America's Cup: bei der Weltserie wird es ernst

Der Terminplan, wann die AC75-Boote auf dem Meer gegeneinander antreten werden, steht. Es beginnt in Cagliari, geht dann weiter nach Großbritannien und endet in Neuseeland

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Jetzt wird es ernst, denn die Teilnehmer treten gegeneinander an, lernen die neuen AC75-Boote kennen und kämpfen um den Sieg. Auf dem Weg zum America's Cup 2021 stehen nun die Rennen der Weltserie auf dem Programm. Obwohl sie im Kalender des prestigeträchtigsten Segelevents der Welt nicht neu sind, werden diese Rennen diesmal eine noch größere Bedeutung haben. Das beginnt mit der Tatsache, dass es die erste Chance ist, die neue AC75-Klasse in Aktion zu sehen, die von Insidern als revolutionär bezeichnet wird. Die Vorfreude darauf ist groß, denn es ist eine Sache, diese Boote im Training oder im Film aus nächster Nähe zu sehen, aber eine ganz andere, sie an der Startlinie aufzustellen. Allein das würde bereits ausreichen, um dem Publikum eine spektakuläre Show zu bieten. Doch vor allem wird es ein entscheidender Moment für die Teams werden, welche dann die Möglichkeit haben, ihre Leistung zu messen und zu sehen, wo sie im Vergleich zu den Wettbewerbern stehen. Insgesamt fünf Teams werden starten: die Titelverteidiger, das Emirates Team New Zealand, das Luna Rossa Prada Pirelli Team, die britischen Segler des Ineos Team UK und sowie die beiden US-amerikanischen Teams Stars & Stripes Team USA und American Magic.

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Vorfreude auf Cagliari

Die erste Etappe der World Series findet vom 23. bis 26. April in Cagliari statt. Sie ist zwar für alle Mannschaften im America's Cup wichtig, aber für das Luna Rossa Prada Pirelli Team hat sie eine besondere Bedeutung, weil sie die Stadt als Basis gewählt hat. „Cagliari ermöglicht es uns, mehr als 200 Tage im Jahr zu segeln, was für uns ein wirklich wichtiger Faktor ist", erklärt Max Sirena, Skipper und Teamdirektor. „Die italienische Segelnationalmannschaft wählte die Stadt aus, um sich auf die Olympischen Spiele Tokio 2020 vorzubereiten, ein starkes Indiz für die Qualität des Standortes. Cagliari ist eine internationale Stadt, die 100 Mitglieder unseres globalen Teams beherbergen kann, und die Schulen und Dienstleistungen dort sind auf einem wirklich hohen Niveau. Darüber hinaus wird die Qualität der Rennstrecke zu einem einmaligen Event beitragen. „Im April variiert das Wetter, je nachdem, ob auf der Insel Tiefdruckgebiete herrschen oder nicht", erläutert Max Sirena. „Wenn es Hochdruckgebiete gibt, dann haben wir eine Meeresbrise, die 150-160 Grad erreicht und in dieser Zeit etwa 10-12 Knoten. Wenn es ein Tiefdruckgebiet gibt, dann können wir auch stärkere Winde haben, normalerweise von der Mistral-Variante. Wir sind also überzeugt, dass Sardinien für die Regatten gute Bedingungen bieten wird".

Portsmouth, ein angelsächsischer Tempel

Anschließend zieht die Weltserie weiter nach Portsmouth und bleibt dort vom 4. bis 7. Juni. Portsmouth ist ein Tempel des angelsächsischen Segelns und Schauplatz einiger großer und historischer Regatten, die bei der breiten Öffentlichkeit unglaublich beliebt sind. Dazu gehört auch eine Weltumseglung mit den besten Crews der Zeit. Als 2015 und 2016 die Rennen der Weltserie entlang der Küste bei Southsea stattfanden, kamen bis zu 250.000 Zuschauer. Portsmouth ist auch der Stützpunkt des Ineos Team UK, des britischen Herausforderers, der von der Segellegende Sir Ben Ainslie angeführt wird. „Wir können es kaum erwarten, vor unserem Publikum zu fahren", sagte der Skipper und Teammanager der Herausforderer. „Es ist großartig, dass Portsmouth als einer von nur zwei Orten außerhalb Neuseelands ausgewählt wurde, an denen man die AC75 in Aktion sehen kann. Wir sind sicher, dass die Regatten eine echte Show werden."

Im Golf des Segelns

Von einem Tempel zum nächsten. Die dritte Etappe der Weltserie findet vom 17. bis 20. Dezember in Auckland statt. In der neuseeländischen Hauptstadt wie auch im ganzen Land gelten Rugby und Segeln als Rituale. Das bedeutet, dass die Fans den Beginn des Wettkamps kaum erwarten können. Der ist zugleich der letzte Test vor der Prada Cup Challenger Selection Series: die Prüfungen zur Auswahl des Herausforderers. Und dann beginnt endlich der 36. America's Cup. Die Regatta in Auckland findet im Hauraki-Golf statt, Austragungsort einiger legendärer Regatten: So im Jahr 2000, als die Heimmannschaft Luna Rossa besiegte, und 2003, als sie den 'Auld Mug' an das Schweizer Team Alinghi abtreten musste. Die Organisatoren haben bereits mit dem Bau des Renndorfes im Herzen der Stadt begonnen, das den Enthusiasten einen wahren Tummelplatz bieten wird, an dem sie sämtliche mit dem Segeln verbundenen Interessen und Wünsche erfüllen können. Die Stützpunkte der Teams werden sich in unmittelbarer Nähe befinden, darunter auch die des Luna Rossa Prada Pirelli Teams am Hobson Wharf. Genau wie in Portsmouth und Cagliari werden die Zuschauer auch hier viel Spaß haben.