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Eine Geschichte, zwei Marken

Erneut kooperierten Pirelli und Ducati, diesmal bei der Entwicklung der aufregenden Diablo Supercorsa

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Die rassige Ducati Panigale V4 Superbike ist ein Produkt der langjährigen Partnerschaft zwischen dem Motorradhersteller Ducati und dem Reifenkonzern Pirelli.

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Die enge Kooperation bedeutet beiden Unternehmen sehr viel. Die Redaktion sprach darüber mit Salvatore Pennisi, Direktor der Prüfabteilung Motorradreifen Pirelli: „Die Zusammenarbeit von Ducati und Pirelli war immer stark, produktiv und ist seit jeher eine Partnerschaft auf Augenhöhe. Wir sind echte Partner in einer freundschaftlichen Geschäftsbeziehung. In den vergangenen Jahrzehnten ebneten wir so den Weg für Meilensteine in der Motorradwelt. Alles begann mit dem gemeinsamen Setup für die Ducati 916. Seit 1992 arbeiteten Ducati und Pirelli an der Entwicklung der 916, einer Maschine, deren Design und Technik zu jener Zeit extrem futuristisch war. Gemeinsam begründeten wir einen neuen Ausgangspunkt für die Art und Weise, mit der Motorräder fortan konzipiert wurden.“ 

Zu den außergewöhnlichen Momenten, welche die Geschichte des Motorradfahrens prägen, gehören die Entwicklung der Honda RC 30 durch die Japaner und der Ducati 916 durch die Italiener. „Insbesondere die 916 machte den revolutionären Pirelli Dragon Reifen berühmt. Er hatte einen in Spiralen gewobenen Null-Grad-Gürtel. Eine erstklassige futuristische Lösung für die Erstausrüstung von Ducati“, betont Salvatore Pennisi. 

Diese Synergie führte zu einer umfassenden globalen Kooperation. Heute liefert Pirelli 100 Prozent der Erstbereifung für Ducati. Jedes Motorrad, welches das Werk in Borgo Panigale verlässt, ist mit Pirelli Reifen ausgestattet. 

Salvatore Pennisi erzählt vom besonderen Reiz der Arbeit an derartigen Projekten. Er sei ein aussagekräftiger Indikator für den Stolz, der aus der Entwicklung von Produkten resultiert, die von besonderem Wert sind: „Es war ungemein reizvoll, Teil eines Projektes zu werden, das anfangs streng geheim war. Dabei gewesen zu sein, als Ducati seine erste echte Vier-Zylinder-Serie produzierte, war ein historischer Moment und erfüllt mich mit großem Stolz. Pirelli konnte sich dieser technologischen Herausforderung aufgrund seiner Kompetenz stellen. Wir waren beseelt von dem Gefühl, Teil einer Gruppe zu sein, mit dem gemeinsamen Ziel, die Motorradwelt zu begeistern.“ Darüber hinaus böten derartige Kooperationen den Beteiligten stets auch wertvolle Möglichkeiten, sich als Profi weiterzuentwickeln. 

Zusammen mit zwei erfahrenen Mitarbeitern und dem gesamte Pirelli Testing Team entwickelte Salvatore Pennisi zuletzt den neuen Diablo Supercorsa. Dabei stand er im ständigen Dialog mit Alessandro Valia, Chef-Testfahrer von Ducati.

Das Resultat ist wieder einmal ein typisches Produkt von Pirelli mit ausgezeichneten technischen Eigenschaften, an denen die Unterschiede zu den vorangegangenen Modellen deutlich werden: „Das Ducati vorgeschlagene Setup basiert auf einer neuen Dimension. Der Supercorsa 200/60-17 wurde auf Basis all der Erfahrungen gebaut, die wir während der Entwicklung der Reifen für die Superbike Weltmeisterschaft gewonnen haben. Dabei haben wir die Sportreifen nicht einfach für den Einsatz auf der Straße angepasst, sondern völlig neu interpretiert. Im Gegenzug haben uns Erkenntnisse aus der Entwicklung dieses Reifens bei der Entwicklung der Reifen für die Weltmeisterschaft geholfen. Mittlerweile haben wir eine ganz neue Dimension, deren statische und dynamische Reifenprofile eine technische Meisterleistung und eine absolute Referenzgröße sind. Wir verfügen über eine präzise vermessene Mischung der Bestandteile, die nicht zuletzt von der industriellen Entwicklung neuer und äußerst effektiver Produktionsprozesse profitiert hat. Hinzu kommen im hohen Grade neuartige Geometrien und der Einsatz wegweisender Materialien sowohl bei der Karkasse als auch bei der Mischung.“ 

Die hohe Zufriedenheit mit dem neuen Diablo Supercorsa ist Salvadore Pennisi anzusehen. Und auf die Frage, wie zufrieden er mit dem Endergebnis ist, entgegnet er augenzwinkernd: „Auf einer Skala von eins bis zehn liegen wir bei 12!“